Diagnostik
Das Fehlen eines Rheumafaktors im Blut heißt also keineswegs, dass der Patient keine rheumatoide Arthritis hat.
Patienten mit Spondyloarthritiden, also zum Beispiel einer ankylosierenden Spondylitis (früher „Morbus Bechterew“ genannt) haben häufig im Blut keinerlei Entzündungs-zeichen, obwohl sie schwere Entzündungen an der Wirbelsäule haben.
Das Vorhandensein des genetischen Merkmals HLA-B27 (dabei handelt es sich um ein Molekül auf der Oberfläche von antigenpräsentierenden Zellen des Immunsystems) bedeutet keineswegs, dass der Betreffende eine Spondyloarthritis bekommt oder hat, umgekehrt sind bis zu 30% der Patienten mit Spondyloarthritiden (je nachdem, um welche Untergruppe es sich handelt) HLA-B27 negativ. Ganz problematisch ist die Bestimmung von Bakterientitern – es gibt zum Beispiel eine hohe „Durchseuchung“ mit Streptokokken, Chlamydien und auch Borrelien, so dass ein einmalig erhöhter Titer (auch wenn es sich um IgM handelt) noch lange nicht bedeutet, dass die aktuellen Symptome des Patienten tatsächlich mit dem gemessenen Titer zusammenhängen.